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Gästeführungen mit Mudder Bischoff

von Marita Pfeffer

Mudder Bischoff hat in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts auf dem Kram- und Viehmarkt in Wilstedt ihre Waren angeboten. Damals war sie vermutlich um die 60 Jahre alt. Auf dem Markt hatte sie eine kleine Holzbude. Ihr Angebot bestand überwiegend aus kleinem Spielzeug für Kinder (Luftballons und kleine Bälle), aus Gummibändern und auch aus Leckereien wie Bonbons und pastellfarbige Zuckerschlangen mit Fingerringen. Lüer (Leute) kommt se her, kommt se ran, hier is wat los, hier wackelt de Wand  bie Mudder Bischof an`n Gummiband! Mit diesem Spruch rief sie die Marktbesucher an ihren Stand. In der Osterzeit lud sie die Dorfkinder zu sich nach Hause zum Ostereiersuchen ein. Eigene Kinder hatte sie nicht. Ihr Ehemann war Johann Bischof, genannt wurde er Jan. Ihr bürgerlicher Name war Adelheid, gerufen wurde sie Leidschen. Sie lebten recht bescheiden in einem kleinen Fachwerkhaus in der Straße Am Bogen. Zeitzeugen wissen, dass sie aus dem Moor kamen, wahrscheinlich aus Eickedorf. In der Eickedorfer Chronik ist ein Siedler Luer Bischof auf der Hofstelle Nr. 10 verzeichnet. Über den Verbleib der Eheleute Bischof ist nichts bekannt, wahrscheinlich bedingt durch die Einwirkungen des Krieges.

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